Kurzes Zwischenfazit

Heute mal ein paar Gedanken von mir unabhängig von einem Spiel. Da ja sehr viel darüber diskutiert wird, dass die Transferpolitik sowohl im Sommer als auch im Winter nicht so toll war und der mäßige Saisonverlauf oft auch daran festgemacht wird, dass die Büffelherde fehlt, hier mal vier Spieltage vor Saisonende ein kleines Zwischenfazit:

 

Die Ideen für Neuzugänge waren wohl nicht so schlecht, nur hat man wohl den einen oder anderen Wunschspieler nicht bekommen. Wenn die Gerüchte stimmen, war man sowohl an Thuram als auch (wieder) an Mbabu dran. Niemand weiß, ob Thuram hier auch so eingeschlagen wäre wie in Mönchengaldbach, aber 10 Tore und 8 Assists sind schon sehr ordentlich. Mbabu konnte sich bei den Dieseldeppen erst ab dem 15. Spieltag wirklich durchsetzen, aber es kann gut sein, dass er unter Hütter deutlich früher zum Zug gekommen und eine echte Verstärkung für uns gewesen wäre.

Dass man dann mit Plan B oder C nicht das glücklichste Händchen hatte ist natürlich auch nicht von der Hand zu weisen.

Fakt ist aber immerhin, dass wir aktuell die sechstmeisten Tore erzielt haben (letzte Saison die achtmeisten), dafür haben aber auch nur sechs Vereine mehr Gegentore gefangen. In der letzten Saison waren es 13 Vereine. Im übrigen haben wir jetzt schon sieben Gegentore mehr als letzte Saison insgesamt. Die elf Tore, die uns im Vergleich zum Vorjahr fehlen, können ja noch erzielt werden.

Wenn man unser Abschneiden also hauptsächlich mit dem Verlust der Büffelherde erklären wollte, würde man es sich doch etwas zu einfach machen.

 

In den letzten vier Spielen haben wir letzte Saison übrigens 13 Tore kassiert, allerdings hatten wir da auch zwei richtig schwere Auswärtsspiele in Leverkusen und München, wo es fünf- bzw. sechsmal im Kasten von Kevin Trapp klingelte. Also hatten wir nach dem 30. Spieltag erst 35 Gegentore, also sogar satte 20 weniger als jetzt. Selbst geschossen hatten wir zu dem Zeitpunkt übrigens 58, nur 9 mehr als aktuell.

 

Bleibt also zu festzustellen, dass es zu einfach ist zu sagen, dass

a) die Transferpolitik völliger Murks war und/oder

b) dass das Abschneiden primär an der fehlenden Büffelherde liegt.

Da spielten auch noch andere Dinge mit rein. Unter anderem auch, dass man letzte Saison viele "50:50" Spiele gewinnen konnte, die man in dieser Saison dann oft verloren hat. Auch hat der eine oder andere Spieler in der letzten Saison durchgehend am ober(st)en Limit gespielt, welches er in dieser Saison nicht mehr erreichen konnte. Zudem waren Haller und Jovic in ihrer ersten Saison bei uns auch nicht so stark  wie in der letzten Saison (danke an Silke für den Hinweis). Daher sollte man den Daumen in Sachen Transferpolitik nicht zu früh senken.

 

Ich bin mir aber sicher, dass man bei der Eintracht die Saison genau analysieren und entsprechend an der einen oder anderen Schraube drehen wird. Mein Wunsch für die neue Saison wäre, dass man wieder mehr Spieler von der Einkaufsliste von Ben Manga holt als Spieler, die man mit dem berühmt berüchtigten Kicker Sonderheft "scouten" kann. 

 

Letzte Anmerkung zum Abschneiden in dieser Saison. Es ist keineswegs selbstverständlich, dass man wieder im Halbfinale des DFB Pokals steht und zudem noch im Achtelfinale der EL. Dort waren wir letzte Saison übrigens der einzige deutsche Vertreter. Vorletzte Saison war im Achtelfinale nur noch Dortmund dabei, als Absteiger aus der CL. Im Jahr davon Schalke und Mönchengladbach, letztere auch als Absteiger aus der CL. Es ist also nicht das normalste der Welt, das Achtelfinale der EL zu erreichen.