Air Timmy

Neues Jahr - neues Glück. Nachdem im alten Jahr in vielen Spielen das Spielglück und in den letzten drei Halbzeiten des Jahres sogar alles fehlte, was einen Bundesligisten ausmacht, gewinnt die Eintracht zum Rückrundenstart endlich mal wieder ein Bundesligaspiel. Balsam für die geschundene Seele nach zuletzt nur einem Punkt aus sieben Spielen.

 

Es war aber nicht einfach nur so ein Bundesligasieg, es war ein hochverdienter Sieg und ein richtiges gutes Spiel der Adlerträger. Natürlich ist dieser eine Sieg noch keine Trendwende und natürlich muss der Abstand zum Relegationsplatz noch deutlich vergrößert werden, aber die Negativserie wurde beendet. Zumindest unterbrochen.

 

Im Trainingslager in den USA wurde ein neues System einstudiert und auch direkt umgesetzt. Ziel war es, hinten kompakter zu stehen und das hat auch funktioniert. Die Hoffenheimer, sicherlich keine Laufkundschaft, wo man sich mal eben so die drei Punkte abholt und wieder heim fährt, hatten erst nach mehr als einer halben Stunde die erste ernsthafte Torchance, die Trapp bei seinem Comeback aber souverän entschärfte, ebenso wie einen Fernschuss weniger Minuten später.

 

Zu diesem Zeitpunkt hätte es aber schon locker 2:0 stehen können. Das 1:0 war sehr schön herausgespielt. Chandler erkämpft den Ball und dann geht alles ganz schnell. Über Sow und Toure gelangt der Ball zu Gacinovic, der über rechts in den Strafraum eindringen kann, wo er Dost in Szene setzt, der dann den Ball aus kurzer Distanz über die Linie drücken kann. 

Nur wenig später ist wieder Gacinovic im Blickpunkt. Nach einem langen Ball von Kevin Trapp läuft er aufs Tor zu, doch anstatt es selbst zu versuchen, will er wieder Dost anspielen und die Hoffenheimer können klären. Direkt im Anschluss eine kurze Ecke. Kostic spielt erst einen Doppelpass mit Sow, dann mit Rode und dann haut er den Ball an die Latte. Da war mehr drin.

 

Anfangs der zweiten Halbzeit kommen die Hoffenheimer stärker aus der Kabine und nach einer zu kurz abgewehrten Ecke fällt der Ausgleich durch einen Schuss aus der zweiten Reihe. Keine Chance für Kevin Trapp. Danach drängt Hoffenheim auf die Führung und die SGE beginnt ein wenig zu schwimmen. Aber nicht lange, man schüttelt sich und findet wieder zurück ins Spiel. Nach einer guten Stunde dann die erneute Führung: Kostic mit einer tollen Flanke auf den zweiten Pfosten und dort steht Air Timmy Chandler am Fünfereck quasi in der Luft und wuchtet den Ball per Kopf in die Maschen.

 

Danach muss Sow zwar nach einer Ecke noch einmal auf der Linie klären, aber ansonsten gab es eigentlich nur noch Chancen für die Eintracht, das Spiel vorzeitig zu entscheiden. Da Costa, Toure, Dost und Kostic mit seinem zweiten Lattentreffer hatten hier die besten Chancen. Und damit hat man nach nur einem Spiel in der Rückrunde auswärts schon so viele Punkte geholt wie in der gesamten Hinrunde.

 

Am Ende ein absolut verdienter Sieg, der Selbstvertrauen für die künftigen Spiele bringen sollte. Timmy Chandler, der das erste Tor durch seinen Ballgewinn einleitete und das Siegtor selbst erzielte, kann getrost als Matchwinner bezeichnet werden. Er hat nicht nur im Trainingslager überzeugt, er profitiert auch von der Systemumstellung. So darf es dann am Samstag gegen RatBull gerne weitergehen.